Autos zu fotografieren ist nicht die einfachste Disziplin. Das mag vor allem daran liegen, dass unsere Augen durch die Bildsprache der Autowerbung verwöhnt sind. Denn die hat relativ wenig mit einem einfachen Schnappschuss zu tun.

Vorausgesetzt, es handelt sich tatsächlich noch um ein Foto und nicht um ein Computerrendering, dann wurde das Motiv meist in einem großen Fotostudio mit hervorragender Ausstattung gemacht und aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt, so dass jedes Detail des Autos möglichst gut zur Geltung kommt.
Aber auch mit kleiner Fotoausrüstung kann man beeindruckende Autofotos machen. Man braucht dazu nur eine Kamera, ein Stativ, ein Dauerlicht und eine dunkle Umgebung.

Die Oberfläche eines Auto hat die Eigenschaft eines Spiegels: glänzender Lack und Glas reflektieren die Umgebung. Ist diese nicht ideal fürs Motiv, wird das Foto nichts. Wird ein Auto im Studio fotografiert, leuchtet man einfach ausgedrückt riesige Flächen aus, die um den Wagen angeordnet sind und sich in der Karosserie spiegeln.

Eine Technik, die nicht viel Technik braucht

Beim Malen mit Licht simulieren wir den Effekt großer Flächenleuchten, in dem ein normal dimensioniertes Dauerlicht um das Auto bewegt wird. Im Prinzip genügt eine Taschenlampe. Dazu muss die Kamera auf einem Stativ stehen und auf Langzeitbelichtung von ca. 10 – 20 Sekunden eingestellt sein. Damit das Bild nicht überbelichtet wird, muss es entsprechend dunkel sein. So dunkel, dass während der Bewegung nur der beleuchtete Bereich auf dem Foto zu sehen ist. Nicht mal der Fotograf, der mitten durchs Bild läuft, ist zu erkennen. Mit diesem „Trick“ simulieren wir ein ausgewachsenes Fotostudio mit lediglich einer Lichtquelle!

Der 66er Ford Ranchero auf dem folgenden Foto erscheint in sanftem Licht aus einer Softbox, die ich mit Dauerlicht bestückt (das Einstelllicht eines Profoto B1-Blitzes) um das Fahrzeug bewegte. Die Umgebung, wie Boden, Baum und Gebäude, wurden mit der selben Lichtquelle geblitzt.

Jetzt wird das Puzzle zusammengesetzt

Nach dem Shooting werden die einzelnen Fotos zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Gezielt wähle ich dazu die schönsten Bereiche aus, so dass am Ende ein Bild entsteht, welches genau meinen Vorstellungen entspricht. Der schwarze BWM Z3 wurde in verschiedenen Farben ausgeleuchtet. Je nachdem wie ich die einzelnen Bilder kombiniere, entstehen recht unterschiedliche Stimmungen.