Auf dem schmalen, schneebedeckten Kamm eines Dreitausenders sollte man keine Sneaker tragen. Besonders, wenn man in einer Wolke gefangen ist und der verzerrte Blick durch die Kamera den Orientierungssinn vollkommen in die Irre führt. Ich verspüre das flaue Gefühl in der Magengegend, dass ein falscher Schritt eine ungewollte Rodelpartie auslösen könnte. Sind schöne Aufnahmen dieses Risiko wert?
Wer von einer Spiegelreflexkamera spricht, meint in der Regel eine Kleinbildspiegelreflexkamera, z. B. von Nikon oder Canon. Sie machen gute Bilder, sind aber nicht gerade eine handliche Bereicherung fürs Reisegepäck. Noch weniger kompakt sind Mittelformatkameras. Sie haben eine noch höhere Auflösung, sind aber leider auch eine Nummer größer. Ich benutze eine vom dänischen Hersteller PhaseOne als Studiokamera oder für Werbeshootings, in denen Bildqualität gefordert ist, es aber weniger auf Spontanität und schnelles Arbeiten ankommt. Denn das ist nicht ihre Stärke. Im Rahmen meiner Exkursion in die Alpenwelt Österreichs galt es rauszufinden, wie sich die High-End-Kamera für Landschaftsaufnahmen eignet.
Mittelformat eignet sich hervorragend für detailreiche Landschaftsmotive. Mit hohem Kontrastumfang und Farbtiefe bietet das Rohmaterial viel Spielraum bei der späteren Bildearbeitung.